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21.11.2018

Für die Aufführung des Stücks „Irgendwie anders“ in der Stadt- halle erhielten die Kinder viel Beifall.
Für die Aufführung des Stücks „Irgendwie anders“ in der Stadt- halle erhielten die Kinder viel Beifall.

Was bedeutet Heimat? - Auf Spurensuche in Baunatal

Großes Lob und viel Applaus für Veranstaltungen während der Reihe „Heimat : Horizonte“

Heimat : Horizonte - So lautete das Jahresthema der Arbeitsgemeinschaft „Kulturelle Bildung“ des Baunataler Bildungsforums. Was bedeutet Heimat für den Einzelnen? Um Antworten auf diese vielschichtige Frage näherzukommen, begaben sich die Mitlieder der AG mit verschiedenen Veranstaltungen während der zurückliegenden zwei Wochen auf Spurensuche. Ausgehend von der Überzeugung, dass Heimat für jeden Menschen etwas Anderes und ganz Eigenes bedeutet, dabei aber meistens positiv besetzt ist, warf die Reihe bewusst einen erweiterten Blick auf den Begriff Heimat.

Eine solche tolle Themenreihe mit vielen unterschiedlichen und anspruchsvollen Veranstaltungen auf die Beine zu stellen, sei etwas ganz Besonderes, stellt Loreta 
Lieber vom Spielmobil Augustine fest. „Wir freuen uns sehr über die große Resonanz, von den Besuchern gab es viel Lob“, zieht sie ein positives Resümee über die Themenreihe.

Die Beiträge und individuellen Einblicke auch in Einzelschicksale hätten das facettenreiche Thema „Heimat“ aus verschiedenen Sichtweisen beleuchtet. „Besonders gefreut hat uns das Engagement der jüngeren Teilnehmer, die das Thema super umgesetzt und die Reihe mit ihren hervorragenden Beiträgen bereichert haben“, sagt sie. Der Dank der Veranstalter gilt allen Akteuren, die zum Erfolg beigetragen haben.

Ausstellung „Angekommen“ bis 29.11. im Rathaus
Gleich zwei Ausstellungseröffnungen bildeten Ende Oktober den Auftakt zur Veranstaltungsreihe. Unter dem Titel „Angekommen“ präsentiert die vhs Region Kassel im Rahmen von „Heimat : Horizonte“ noch bis zum 29.11.2018 einen umfangreichen Einblick in die Geschichte der Flucht und Vertreibung von 12 bis 15 Millionen Deutschen bis weit nach Ende des Zweiten Weltkrieges.

Unter der Überschrift „Heimat ist für mich…“ gestalteten die Mitarbeiter des Spielmobils Augustine und des Stadtteilzentrums mit Grundschülern aus der Friedrich-Ebert-Schule (FES) sowie der Schule Am Stadtpark ein Kinderprojekt. Dazu haben u.a. Schüler aus der 3d der Schule Am Stadtpark Fotos und eine Ausstellungswand mit prägnanten Aussagen zum Thema Heimat zusammengestellt, die im Cineplex zu sehen war. Die Klasse 4b aus der Friedrich-Ebert-Schule hatte Filme erarbeitet, die sich der Bedeutung des Begriffs Heimat aus verschiedenen Blickwinkeln näherten.

Frei waren auch die weiteren Beiträge und Veranstaltungen in ihren künstlerischen Annäherungsformen an das Thema:

Schüler des Chors der Langenbergschule präsentierten in der Stadthalle gemeinsam mit Kindern aus der Kooperativen Schulkindbetreuung das Theaterstück nach dem gleichnamigen Kinderbuch „Irgendwie anders“. Die Kinder der Schulkindbetreuung waren als Schauspieler zu bewundern, der Chor umrahmte mit Bewegungsliedern das Theaterstück über Ausgrenzung, Anderssein und gegenseitiges Respektieren. Etwa 300 Besucher belohnten die Aufführung mit großem Beifall.

Das „Heimatdorf“ wurde von zukünftigen Schulkindern der Kita Talrain und dem Stadtteilzentrum Baunsberg mit der Filmreportage „Mein Großenritte“ erforscht. Auch die Präsentation des Medienprojektes der Kita Talrain wurde von den Besuchern des bis auf den letzten Platz gefüllten Kinosaals im Cineplex mit viel Applaus gefeiert.

Das Stadtmuseum und der Bereich Städtepartnerschaft stellten mit einer Lesung unter der Überschrift „Unerwünscht“ ein Flüchtlingsschicksal vor. Die Brüder Mojtaba, Masoud und Milad Sadinam aus dem Iran erzählen in ihrem Buch eindrucksvoll ihre deutsche Geschichte von einer Suche dreier junger Menschen nach Heimat und Freiheit und dem Wunsch dazuzugehören.

„Zuhause kann überall sein“ war der Beitrag überschrieben, den die Stadtbücherei im Cineplex mit dem Theater Button präsentierte. Im Mittelpunkt stand das Kinderbuch „Wildfang“; ebenfalls ein berührendes Flüchtlingsschicksal und ein weiterer gelungener Beitrag zur Veranstaltungsreihe „Heimat : Horizonte“. 

Die vhs zeigte mit der AG Kulturelle Bildung den Kinofilm „Der Imker“, die Geschichte eines kurdischen Flüchtlings in der Schweiz, der als älterer Mann sein Leben in großer Liebe zu den Menschen neu aufbaute. 99 Karten waren für die Vorstellung ausgegeben worden und noch lange danach standen Besucher im Foyer des Cineplex in Gespräche vertieft zusammen.

Ein weiterer Höhepunkt war das multimediale Märchenspektakel rund um die Bremer Stadtmusikanten, zu dem die Musikschule und der Kunst– und Kulturverein zusammen mit Erzählerin Julia Dörrbecker ins Cineplex eingeladen hatten. Die fantasievolle Inszenierung wurde musikalisch von Blockflötenspielern und dem Chor der Musikschule gestaltet, dazu wurden Bilder von Mitgliedern des Kunst- und Kulturvereins und Videos der Malschuldozentin Nino Balkhamishvili auf der Kinoleinwand gezeigt.